Magnetisierend & hochspannend – Konzeption und Umsetzung einer Prüfanlage für Hochspannungs-Magnetspulen bei BDG
Funktionstests und sicherheitsrelevante Prüfungen an einem Arbeitsplatz
Überall dort wo Strom fließt müssen neben Funktionstests auch sicherheitsrelevante Prüfungen durchgeführt werden. So ergeben sich hohe Anforderungen an die Konzeption und Umsetzung einer Prüfanlage für Magnetspulen.
Das Ergebnis ist ein Arbeitsplatz mit Adaptervarianten für unterschiedliche Prüflinge. Die Magnetspulen differieren in unterschiedlichen Anschlüssen und Abmessungen. Daraus ergeben sich natürlich entsprechend anzupassende Prüfablaufvarianten, welche der Bediener selbst gar nicht wirklich mitbekommt. Er muss lediglich die Aufnahmen entsprechend eindeutiger Kennzeichnung wechseln und das vordefinierte Programm über den Touchbildschirm auswählen. Und schon können die diversen Prüfungen gestartet werden.
Neben elektrotechnischen Prüfungen muss auch das Gewicht der Magnete ermittelt werden, um die Korrektheit der Füllstandmenge des Vergusses sicherzustellen.
Wurde die Magnetspule auf dem dafür vorgesehenen Dorn der Prüfanlage platziert, der Anschluss mittels des dazugehörigen Adapters kontaktiert und der Anlagendeckel geschlossen, erfolgen die einzelnen elektrischen Prüfungen in einem Durchlauf.
Dieser startet mit der Messung der Kapazität zwischen der Wicklung zum Mantel und zum Aufnahmedorn. Darauf folgt die PE-Prüfung bei Spulen mit Schutzleiterkontakt und das Messen des Spulenwiderstands. Ein weiteres Thema stellt die Steckercodierung dar, wobei getestet wird, ob die Brücke, das heißt der Durchgang zwischen den definierten Pins vorhanden ist. Des Weiteren werden die Spulenanschlüsse gegen Mantel und Aufnahmedorn der Hochspannungsprüfung (AC/DC) und der Isolationswiderstandsprüfung unterzogen, um sicherzustellen, dass der Strom nur dort fließt wo er auch fließen soll.
Am Ende erfolgt die Überprüfung der Abschaltspannungsspitze mittels Diodenprüfung wobei dem Prüfling bei Nennspannung die Stromzufuhr entzogen und die gegebenenfalls auftretende Spannungsspitze erfasst wird. Den Abschluss bildet ein Funktionstest der eingebauten LED.
Sämtliche Prüfungsergebnisse werden auf dem Bildschirm visuell per Ampeldarstellung und mit den tatsächlich erreichten Werten angezeigt. Sollte bei einem der ablaufenden Prozesse bereits ein fehlerhafter Wert ermittelt werden, wird der komplette Ablauf abgebrochen und das n.i.O.-Teil entfernt. Ein Abwurfschacht mit Lichtschranke verhindert die Vermischung von Schlechtteilen mit Gutteilen. Fiel der komplette Prüfprozess jedoch positiv aus, so kann das Produkt nun für seinen eigentlichen Zweck verwendet werden, wie zum Beispiel in pneumatischen Zusatzantrieben in Nutzfahrzeugen.